So. Okt 13th, 2024

Texas Hold’em (Beschreibung)

Texas Hold’em ist eine Variante des Kartenspiels Poker, wird häufig kurz Hold’em genannt. 

Hold’em bezeichnet allgemein all jene Poker-Varianten, bei denen fünf offene Karten (Board cards, auch Community cards) in die Mitte des Tisches gelegt werden, die von jedem Spieler zur Bildung seiner Pokerhand verwendet werden können, während jeder Spieler jedoch nicht mehr als zwei seiner Hand-Karten (Hole cards) verwenden darf. Dabei setzen die Spieler ohne Wissen um das Blatt des Gegners einen unterschiedlich hohen und mehr oder weniger wertvollen Einsatz (Chips, etc.) auf die Gewinnchancen der eigenen Hand. 

Die kompletten Chips einer Spielrunde fallen schließlich demjenigen Spieler mit der stärksten Hand zu oder dem einzig Übriggebliebenen, wenn alle anderen Spieler nicht bereit sind, den von ihm vorgelegten Einsatz ebenfalls zu bringen. Dies eröffnet die Möglichkeit, durch Bluffen auch mit schwachen Karten zu gewinnen. Ziel ist es, die höchste Poker-Kombination zu erhalten bzw. durch geschickte Spielweise die anderen Spieler zur Aufgabe zu bewegen.

No limit: 
Es gibt nur ein Minimum für ein Bet bzw. ein Raise; Die meisten Casinos spielen nach der Regel, dass der so genannte Minimum-Bet dem jeweils aktuellen Big Blind entsprechen muss. Will ein Spieler diesen Bet erhöhen (Raisen), muss er den Bet mindestens verdoppeln. Eine weitere Erhöhung (Reraise) muss widerum der Differenz zwischen Bet und Raise entsprechen. Sind die Blinds also zum Beispiel bei 100 (Small Blind) und 200 (Big Blind), muss ein Bet mindestens den Wert von 200 haben, eine Erhöhung bei einem Betvon 200 mindestens auf 400 stattfinden. Wird aber der Bet von 200 auf 500 erhöht, so muss ein eventueller Reraise nicht erneut den Betrag verdoppeln, sondern nur der Differenz von Bet und Raise entsprechen, in diesem Fall also um 300 auf 800. Der Höchstbetrag, den ein Spieler im Laufe eines Spieles setzen darf, ist nur durch sein aktuelles Spielkapital (Table stake) begrenzt. 

Der Dealer –  Button: 
Vor dem allerersten Spiel mischt der Croupier die Karten, lässt abheben und gibt (teilt)  zunächst jedem Spieler eine offene Karte. Der Spieler mit der höchsten Karte ist erster Geber (Dealer) und erhält den Dealer(‘s)-button. Haben zwei Spieler im Rang die gleiche höchste Karte, so entscheidet beim erneuten Teilen die nächste Karte. In Bezug auf die Gewinnentscheidung haben die Farben bei Texas Hold’em – so wie bei allen Poker-Varianten – keine Bedeutung.

Die Rolle des Kartengebers wechselt immer nach jedem einzelnen Spiel im Uhrzeigersinn – tatsächlich gibt die Karten im Turnier jedoch stets der Croupier, der Spieler mit dem Dealer-Button nimmt nur fiktiv die Rolle des Gebers ein. Der Spieler, bei dem sich der Button befindet („on the button“) bekommt als letzter seine Karten und bietet als letzter in der Runde. Die aktuelle Position des Buttons spielt eine große Rolle bei der Strategie des Spieles.

Die Blinds: 
Der Spieler zur Linken des fiktiven Gebers (Dealer) muss einen vorgeschriebenen Einsatz, den so genannten Small Blind, zum Beispiel 25, setzen, sein Nachbar der Big Blind, im allgemeinen den doppelten Wert des Small Blinds, also 50. Die übrigen Spieler müssen vor Erhalt der ersten Karten keinen Grundeinsatz (Ante) leisten, bei den Hold’em-Varianten wird im Allgemeinen nicht mit Ante, sondern mit Blind gespielt. Der Spieler, der den Small Blind zu setzen hat, erhält beim Geben die erste Karte.

Die vier Wettrunden: 

Erste Wettrunde
Jeder Teilnehmer erhält eine Starthand bestehend aus zwei verdeckten Karten (hole cards auch pocket cards). Der Spieler links vom Big Blind muss als erster seine Spielentscheidung bekannt geben und eröffnet die erste Wettrunde (betting interval). Er kann nun entweder
* halten, auch mitgehen (call), also einen Betrag in Höhe des vorangegangenen Einsatzes setzen, oder 
* erhöhen (raise) oder 
* aussteigen (fold oder passen). 

In der gleichen Weise setzen die übrigen Spieler im Uhrzeigersinn die Wettrunde fort.
Ein Spieler darf in ein und derselben Wettrunde den Einsatz nicht zweimal in Folge steigern, es sei denn, ein anderer Spieler hat zwischen den beiden Geboten erhöht. Wenn also ein Spieler die Runde mit einem bet eröffnet oder ein raise setzt und alle folgenden Spieler entweder halten oder aussteigen, so ist diese Wettrunde beendet, und der Spieler, der den Einsatz zuletzt gesteigert hat, darf nun in dieser Wettrunde nicht nochmals erhöhen.

Flop und zweite Wettrunde:
Nach Beendigung der ersten Wettrunde legt der Croupier erst eine Karte verdeckt neben den Stapel und dann drei Karten offen auf den Tisch (Flop), darauf folgt die zweite Wettrunde. Der Spieler in First position, d.h. der Spieler links vom fiktiven Geber, also der Spieler, der das Small Blind setzen musste, hat in dieser und allen weiteren Wettrunden als Erster zu sprechen.

Ab dieser Wettrunde kann der Spieler, der zuerst sprechen muss, auch abwarten (check) und keinen Einsatz tätigen.
Wartet der Spieler in First Position ab, so kann der nächste Spieler ebenfalls abwarten oder betten, usw..
Sobald jedoch ein Spieler ein Bet gesetzt hat, können die folgenden Spieler nur mehr entweder 
* halten (call oder mitgehen) und denselben Betrag in den Pot einzahlen, oder 
* erhöhen (raise) und einen höheren Betrag als der vorhergehende Spieler setzen, oder
* aussteigen (fold oder passen) – in diesem Fall legt der Spieler seine Karten verdeckt ab und gibt dieses Spiel 
  verloren. 

Falls ein oder mehrere Spieler gesetzt haben, wird die Wettrunde solange fortgesetzt, bis alle Spieler entweder den Einsatz gehalten haben oder aus dem Spiel ausgestiegen sind. 

Turn Card und dritte Wettrunde:
Vor der dritten Wettrunde wird zuerst wieder eine Karte verdeckt neben den Stapel gelegt und dann eine vierte offene Karte (Turn card) in die Mitte gelegt. 

River Card und letzte Wettrunde:
Nun wird nochmals eine Karte verdeckt neben den Stapel gelegt und dann die fünfte Karte (River card) offen aufgelegt, und es folgt die letzte Wettrunde.

Showdown:
Kommt es nach der letzten Wettrunde zum Showdown, so stellt jeder Spieler aus seinen zwei Hand- und den fünf Tischkarten die beste Poker-Kombination aus fünf Karten zusammen; die sechste bzw. siebente Karte ist für die Gewinnentscheidung bedeutungslos. Der Spieler, der in der letzten Wettrunde als letzter erhöht (raise) hat, oder, falls niemand erhöht hat, derjenige, der in der letzten Wettrunde als erster gesetzt (bet) hat, oder falls niemand gesetzt hat, derjenige, der sich in First position befindet, muss seine Hand (seine Kombination) vollständig vorzeigen.

Alle im Spiel verbliebenen Spieler können nun nacheinander ihre Gewinnberechtigung nachweisen und ebenfalls ihre Karten aufdecken. Wenn ein Spieler nur die fünf Karten des Tisches spielen möchte (Playing the board), soll er das annoncieren, damit das Weglegen der Handkarten nicht als Aussteigen missverstanden wird.
Der Spieler mit der höchsten Hand gewinnt den Pot. Im Falle von gleichwertigen Kombinationen wird der Pot unter den Gewinnern aufgeteilt (Split pot). Der Pot kann natürlich auch schon früher gewonnen werden, wenn in einer Runde alle Spieler bis auf einen ihre Karten ablegen und aufgeben (fold).

Burn Cards: 
Bevor der Croupier den Flop und später die Turnbzw. River cards aufdeckt, legt er stets eine Karte, eine sogenannte Burn card, verdeckt beiseite. Der Sinn dieser Regelung liegt darin begründet, dass ein Spieler infolge einer nachlässigen Haltung der Karten durch den Croupier bzw. infolge von Beschädigungen oder Markierungen eventuell die oberste Karte erkennen und daraus einen Vorteil ziehen könnte.

Table Stakes:
Um an einer Partie teilzunehmen, muss jeder Spieler vor seinem ersten Spiel einen gewissen Betrag (Buy in) vor sich auf dem Tisch platzieren. Beim Turnier-Poker wird jedem Spieler eine vorher definierte Anzahl an Jetons (Chips) von der Turnierleitung ausgehändigt. 
Ein Spieler darf von seinem Spielkapital (Table stakes), das er vor sich für alle sichtbar auf dem Tisch liegen lassen muss, keine Jetons (Chips) einstecken, es sei denn, er beendet sein Spiel.